Knossos [German]  


Knossos liegt etwa 5 km südlich von Hieraklion. Knossos ist die älteste Hauptstadt der Insel Kreta.

                                                                                                                                                                                              

Nirgendwo erhält  man auf Kreta einen so klassischen Eindruck von minoischer Palastarchitektur, wie in Knossos. Über eine Gesamtfläche von ca. 20000 qm erstreck sich mit etwa 800 Räumen der gesamte Palast. Vermutlich war der Palast in seiner Blütezeit von 1600 - 1400 vCh. noch sehr viel größer und hatte teilweise bis zu vier Stockwerke. Archäologen schätzen, daß in dieser Zeit etwa 10000 Menschen in der Palastanlage und deren näheren Umgebung lebten.

 

 

Die Anfänge der Besiedlung von Knossos gehen bis in die Jungsteinzeit zurück. Insgesamt haben die Forscher 10 Siedlungsschichten im Westflügel nachgewiesen. Der erste Palastbau stammt aus der Zeit um 2000 vCh. und wurde auf einem niedrigen Hügel terrassenförmig errichtet. Er war der Beginn des Palastbausystems mit seinen Zentralhöfen und komplizierten Raumgefügen. Hier entstanden Repräsentationssäle, Privaträume, Kultareale und Werkstätten bis hin zu Magazinen, die durch Korridore und Treppenanlagen verbunden waren. Um 1700 vCh. geht die Alte Palastzeit mit der Zerstörung durch ein Erdbeben zu Ende.

Ein neuer, noch prächtigerer Palast mit mehreren Stockwerken und aufwendigen Innendekorationen entstand etwa 100 Jahre später, dessen imposante Überreste noch heute zu sehen und entdecken sind. Mit der Übernahme der Herrschaft durch die Mykener stagnierte der Palastbau um 1400 vCh. in Knossos, aber auch in den anderen Palästen der Insel, wo diese teilweise sogar zerstört wurden.

Um 1375 vCh. wurden große Teile des Palastes durch Feuer vernichtet, die anschließenden Renovierungen und Umbauten ließen allerdings von der minoischen Architektur nur noch wenig übrig. Gegen 1200 vCh. wurde der Palast von Knossos schließlich von Eindringlingen vollends zerstört.

 

Mythen 

Es entstanden gerade in dieser Zeit die Sagen von Zeus, der Europa begehrte und sich ihr als Stier näherte. Später zeugte er, unter Anwendung von Gewalt, mit ihr drei Söhne, Minos, Radamanthys und Sarpedon. Sie bildeten das Herrschergeschlecht der Minoer. Zeus hatte Europa schnell vergessen und wandte sich anderen Frauen zu. Europa heiratete den kretischen König Astarios, der ihre drei Söhne adoptierte. Aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor, Krete, die der Insel den Namen gab.

Minos wurde jedoch von seinem Vater Zeus im Regieren unterrichtet und brachte aus dem Idagebirge, wo dieser Unterricht stattfand, Gesetze für sein künftiges Reich mit. Als Bestätigung seiner Herrschaft über Kreta, mit der Hauptstadt Knossos, schenkte ihm Poseidon einen herrlichen Stier als Opfergabe. Seine Frau Pasiphae verliebte sich in das Tier und es wurde der Minotauros geboren. Entsetzt über dieses Geschöpf versteckte Minos ihn in einem Labyrinth, das er von Dädalos bauen lies.

Nachdem Androgeos, Minos Sohn, bei Wettkämpfen in Athen ums Leben kam, zwang Minos die Athener, ihm alle neun Jahre sieben Jungfrauen und sieben Jünglinge zu übergeben, die er dem Minotauros zum Fraß vorwarf. Auf einer dieser Übergaben lernten sich Ariadne, eine Tochter von Minos, und Theseus kennen und lieben. Theseus nahm sich fest vor, den Minotauros zu besiegen. Ariadne wollte seine Frau werden, wenn er sie nach Athen mitnähme. Sie übergab ihm den sprichwörtlichen roten Faden, er orientierte sich im Labyrinth und tötete den Minotauros. Nach dem Rat von Dädalos, wir haben schon von ihm gehört, zerstörte er die Schiffe des Minos, um bei seiner Flucht nicht verfolgt werden zu können.

In Naxos angekommen verließ er die Königstochter, weil sie dem Dionysos als Braut versprochen war. Bei seiner Ankunft in Athen vergaß er weiße Segel zu setzen, als Zeichen seines Sieges über den Minotauros. Sein Vater Aigeos sah die schwarzen Segel, der glaubte seinen Sohn tot und nahm sich das Leben durch einen Sturz in die See. Seither trägt das Ägäische Meer seinen Namen.

Theseus nahm später Phädra, eine Schwester der Ariadne zur Frau.

Aus Rache über die Hilfe des Dädalos ließ Minos diesen und seinen Sohn Ikaros ins Verließ werfen. Hier geht die Geschichte weiter, wie wir sie alle kennen. Dädalos baut die Flügel aus Wachs für sich und seinen Sohn. Berauscht von der Höhe fliegt Ikaros zu hoch, die Flügel schmelzen und der Jüngling stürzt bei einer Insel ins Meer. Seither heißt diese Insel Ikaria. Dädalos flog weiter nach Sizilien, (Warum hat er seinem Sohn nicht helfen wollen?), zu König Kokolos. Weil er aber so rachsüchtig war, gab Minos nicht auf nach Dädalos zu suchen. Schließlich fand er ihn auch auf Sizilien. Die Töchter des Kokolos wollten verhindern, daß Minos den Dädalos fing und verbrühten Minos im Bade. Hier fand er sein schmerzliches Ende.